Für Reisende ist China im allgemeinen ein sehr sicheres Land. Kriminelle Handlungen richten sich in der Regel gegen Einheimische. Insbesondere im Tibet und in Xinjiang werden europäische Ausländer von der indigenen Bevölkerung eher als "Verbündete" gesehen gegen die eher unbeliebten Han-Chinesen.
Kriminalität in Lhasa
Die öffentlich wahrnehmbare Kriminalität in China ist im allgemeinen recht gering und insbesondere Touristen sind nur selten Opfer von Gewalt. Häufiger sind Delikte wie Taschendiebstahl oder Trickdiebstahl. Solche Vorfälle sollten der Polizei gemeldet werden, die sich oft mehr bemüht, wenn westliche Ausländer das Opfer sind.
Politische Situation im Tibet
Zuletzt im Jahr 2008 kam es zu heftigen gewalttätigen Ausschreitungen in Lhasa und einigen anderen Städten im Tibet. Es existieren weiterhin starke unterdrückte Resentiments der lokalen tibetischen Bevölkerung gegen die chinesische Regierung im Tibet und die schleichende Zerstörung der tibetischen Kultur durch die einwandernden Han-Chinesen.
Die Pekinger Regierung unterhält zahlreichen Programme, um Han-Chinesen dazu zu bewegen, wenigstens für einige Jahre im Tibet oder in Xinjiang zu leben und zu arbeiten. Für jeden, der eine Position innerhalb der Chinesischen Kommunistischen Partei anstrebt, ist es praktisch Pflicht, einige Zeit in einem der beiden Gebiete zu leben und zu arbeiten.
Die Regierung in Peking sieht nur ungern, wenn westliche Ausländer in den Tibet reisen und überwacht jeden Reisenden auf Schritt und Tritt. Hiervon bekommt man in der Regel jedoch nichts mit. Es gibt jedoch immer wieder Gebiete, die für Ausländer gesperrt werden oder nur sehr beschränkt zugänglich sind, je nach aktuellen politischen Ereignissen.
Gewalt im Tibet und in China
Im Tibet begegnen westliche Ausländer nur selten Gewalttätigkeiten. Gewalt im Tibet findet in der Regel zwischen Tibetern oder zwischen Tibetern und Chinesen statt. Chinesen wird in der Schule beigebracht, dass die Pekinger Regierung den Tibetern große Mengen an Hilfe und Sonderrechten zukommen lässt, und die Tibeter sich "undankbar" ablehnend gegenüber den chinesischen "Wohltätern" verhalten.
Die Tibeter, auf der anderen Seite, müssen zusehen, wie ihre Kultur schleichend von immer mehr einwandernden Chinesen gezielt zerstört wird, ohne dass sie die Möglichkeit haben, sich politisch oder gesellschaftlich dazu zu äußern.
Beides erzeugt viel gegenseitige Ablehnung und aufgestauten Hass, der sich in plötzlichen Gewaltausbrüchen entladen kann, wie dem im Jahre 2008, als ein tibetischer Mob eine unbekannte Anzahl ethnischer Han-Chinesen ermordete und brandschatzend durch die chinesischen Stadtviertel von Lhasa zog. Die chinesische Polizei stoppte die Randalierer gewaltsam, wobei eine unbekannte Anzahl Tibeter getötet wurde.