Tibetischer Buttertee

Tibetischer Buttertee

Tibetischer Buttertee ist ein traditionelles und weit verbreitetes Heißgetränk im tibetischen Kulturkreis. Auf tibetisch hat Buttertee verschiedene Namen, unter anderem po-cha, cha-süma, oder auch goor-goor.

Herstellung von Buttertee im Tibet

Tibetischer ButterteeTibetischer Buttertee ist einfach herzustellen und lange haltbar. Zunächst werden Teeblätter in heißem Wasser mehrfach und lange gekocht, um einen sehr starken und bitteren Grünen Tee zu erhalten. Die Teeblätter der besten Buttertees werden bis zu einem halben Tag in Wasser ausgekocht, bis das Wasser eine dunkelbraune Farbe hat.

Milch von der tibetischen Yak-Kuh wird in einem traditionellen, hölzernen Butterfass zu Butter geschlagen, ähnlich wie es auch bis ins vergangene Jahrhundert hinein in Europe üblich war. Die fettige Yakbutter wird mit Salz gemischt, um sie haltbarer zu machen.

Um Buttertee herzustellen wird nun der noch heiße Grünen Tee in das Butterfass mit der frischen Yakbutter gegossen und im Butterfass durch Stampfen stark vermischt. Die Yakbutter schmilzt dabei und vermengt sich mit dem Grünen Tee zu einer ölig-fettigen Imulsion. Der Geschmack des Buttertees ist ähnlich dem einer fettigen Brühe.

Buttertee wird täglich zu allen Mahlzeiten getrunken und mit verschiedenen tibetische Gerichte gemischt, zum Beispiel mit Tsampa. Das weit verbreitetes tibetische Nahrungsmittel Tsampa, hergestellt aus gerösteten und gemahlenen Getreidekörnern, wird zum Essen im Buttertee eingeweicht oder eingetunkt.

Verbreitung des tibetischen Buttertees

Im kargen tibetischen Hochland enthält Buttertee die wichtigsten Nährstoffe: Proteine und besonders Fett. Beides lagert sich im Körper als Fettschicht ein und schützt vor der Kälte der Hochebene. In früheren Zeiten diente das Fettpolster auch als Nahrungsreserve für die harten Zeiten kurz vor der nächsten, mageren Ernte.

Buttertee war im tibetischen Hochland bereits vor über eintausend Jahren bekannt und breitete sich schnell in der gesamten Region aus. Vor rund siebenhundert Jahren hatte der Buttertee die Mägen der Tibeter erobert und wurde praktisch im gesamten Tibetischen Hochland als Grundnahrungsmittel konsumiert.

Die Herstellung und der Verkauf von Buttertee wurde schnell durch die machtbewussten buddhistischen Klöster im Tibet monopolisiert, und über viele Jahrhunderte war es den leibeigenen tibetischen Bauern nicht erlaubt, selbst Buttertee herzustellen. Erst mit dem Ende des feudalistischen Regierungssystems im Tibet, Anfang des vergangenen Jahrhunderts, war die Herstellung von Buttertee auch den einfachen Bauern, Bürgern und Nomanden gestattet.

Buttertee ist nicht nur im chinesischen Tibet verbreitet, sondern auch in den Nachbarländern Nepal, und Bhutan, sowi in einigen tibetisch geprägten Regionen Nord-Indiens. Selbst in der fernen Mongolei gibt es ein ähnliches Teegetränk unter dem Namen "Milchtee", suutei tsai.

Tibetische Buttertee-Tradition

Rund um den Buttertee hat sich eine eigene tibetische Teekultur entwickelt. Ähnlich wie Kaffe oder Schwarzer Tee in Europa wird Buttertee im Tibet bereits morgens zum Frühstück getrunken. Wie überall in China wird auch Buttertee im Tibet traditionell nicht aus Tassen, sondern aus kleinen Schüsseln getrunken.

Zu jeder Mahlzeit wird Buttertee serviert, oder der kaloriereiche, fettig-ölige Buttertee ersetzt die Mahlzeit komplett. Gästen wird immer ein Buttertee serviert und nach tibetischer Tradition achtet der Gastgeber genau darauf, den Tee immer sofort nachzufüllen, sobald der Gast nur einen Schluck von seiner Schüssel getrunken hat.

Über den Lauf eines Tages trinkt ein Tibeter daher oft zehn und mehr Schüsseln mit tibetischem Buttertee.

 
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