Die meisten der Sehenswürdigkeiten von Lhasa sind religiöse Tempel des tibetischen Buddhismus oder der noch viel älteren Bör-Religion, die vor dem 7. Jahrhundert im Tibet verbreitet war, und seither vom Buddhismus weitgehend verdrängt wurde.
Drei der bekanntesten buddhistischen Bauwerke in Lhasa -- der Potala-Palast, das Jokhang-Kloster, und der Norbulingka-Palast -- sind seit Mitte der Neunzigerjahre Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Viele andere Sehenswürdigkeiten in Lhasa sind jedoch ebenfalls einen Besuch wert und erzählen viel über die Geschichte un Gegenwart der tibetischen Hauptstadt.
Der Potala-Palast in Lhasa
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in Lhasa, und das bekannteste Gebäude in ganz Tibet, ist der Potala-Palast. Es ist der ehemaliger Regierungssitz des Dalai Lama, dem geistlichen und weltlichen Oberhaupt der vormals feudalistisch geprägten tibetischen Gesellschaft.
Der Potala-Palast, der rund 117 Meter hoch und 360 Meter breit ist, wurde hauptsächlich aus Lehm und Holz gebaut. Der tibetische Palast befindet sich auf dem Marpori-Hügel im Zentrum der tibetischen Hauptstadt, im Norden der Peking-Straße-West (auf Pinyin ausgeschildert als "Beijing Donglu"). Um das alte Gebäude zu schützen, ist die maximale Anzahl täglicher Besucher auf 2.300 Personen beschränkt.
Vor dem Potala-Palast befindet sich der große, nach dem Bauwerk benannte, Potala-Platz. Allabendlich werden auf dem Potala-Platz bunt beleuchtete und mit Musik unterlegte Wasserspiele aufgeführt, um den jährlich über zehn Millionen Touristen Unterhaltung zu bieten. Ähnliche bunte Wasserspiele sieht man in Parkanlagen vieler chinesischer Großstädte.
Norbulingka, der Sommerpalast des Dalai Lama
Es gibt in China nicht nur den Sommerpalast des chinesischen Kaisers in Peking. Der Sommerpalast des Dalai Lama in Lhasa befindet sich innerhalb einer großen Parkanlage im südwestlichen Teil der Stadt.
Über rund 250 Jahre wurde der Sommerpalast von Lhasa von den verschiedenen Dalai Lamas immer wieder erweitert und umgebaut. Mitte der Fünfzigerjahre wurden die letzten neuen Gebäude im Park des Sommerpalasts fertiggestellt, nur wenige Jahre bevor der Dalai Lama ins Exil gehen musste. Aufgrund der überstürzten Abreise wurden viele Gegenstände zurückgelassen, die heute im Museum des Sommerpalasts ausgestellt sind.
Zwar wurden während der Herrschaft von Mao Zedong in China unzählige Kulturgegenstände unwiederbringlich zerstört -- auch im Tibet wurden allein während der "Kulturrevolution" rund 6.000 buddhistische Klöster zerstört -- jedoch blieben viele der historischen Sehenswürdigkeiten im Sommerpalast von Lhasa weitgehend erhalten. Nur Abbildungen des Dalai Lama werden nicht ausgestellt.
Die Jokhang-Klosteranlage von Lhasa
Das wichtigste buddhistische Heiligtum in Tibet liegt im dem rund 1.300 Jahre alten Jokhang-Kloster in Lhasa. Die Klosteranlage ist Sitz des Tsuglagkhang-Tempels. Das Kloster und der Tempel umschließen eine kleine Kapelle mit der heiligen Statue des Jobo Shakyamuni.
Neben dem buddhistischen Heiligtum im inneren des Tempels, bietet das Dachgeschoss des Bauwerks auch eine gute Aussicht auf die Umgebung des Klosters und auf dem Barkor-Platz, der neben dem Jokhang-Kloster liegt.
Die drei Ritualwege von Lhasa
Tibeter sind extrem religiös und widmen dem Beten viel Zeit und Raum. In ganz Lhasa gibt es zahlreiche Gebetsgänge und rituelle Wege, auf denen Gläubige während des Betens entlanglaufen, immer im Uhrzeigersinn im ein rituelles Zentrum herum.
Dabei werden die sprichwörtlichen Gebetsmühlen gedreht und die Perlen der Gebetsketten werden durch die Finger geschoben. Es gibt insbesondere drei rituelle Wege in Lhasa, die auch von Touristen gern als Sehenswürdigkeit besucht werden.
Der Lingkor-Pilgerweg beschreibt einen Rundgang, der in etwa um die historische Stadt von Lhasa führt. Der Gebetsweg führt von der heutigen Altstadt von Lhasa nahe dem Chakpori-Berg in Richtung des Barmari-Berges und am Marpori-Berg vorbei führt bis hinter das Jokhang-Kloster, bevor der Wandelweg wieder in Richtung des Chakpori-Berges führt und den Rundgang vollendet.
Der Tsekor-Pilgerweg beginnt nahe der Stupas, die südwestlich des Potala-Palasts an der Hauptverkehrsstraße Peking-Straße-West liegen. Er führt um den Palast und dann weiter nördlich bin zum Marpori-Berg und dem Lukhang-Park. Von hier führt der Pilgerweg zurück in die Nähe der Stupas, wo sich der Rundgang schließt.
Der Barkhor ist führt vom Barkhor-Platz um den Jokhang-Tempel herum und entlang zahlreicher Marktstände und Gassen durch den Barkhor-Markt, bis er zurück am Bakhor-Platz den Rundgang vollendet.
Buddhistische Kloster in Lhasa
Das Kloster Drepung in Lhasa ist ein Mönchskloster. Es war bis vor rund fünfhundert Jahren das Zentrum des tibetischen Buddhismus und Sitz des Dalai Lama. Das Kloster liegt am westlichen Stadtrand von Lhasa, am Fuße des Gephel-Berges. Die Klosteranlage ist rund sechshundert Jahre alt und wurde im Jahr 2010 zuletzt renoviert.
Der 5. Dalai Lama verlegte den Amtssitz von Tibets religiösem und weltlichem Herrscher in den Potala-Palast. Das Kloster zählte einmal über zehntausend Mönche. Diese Zahl ist jedoch, insbesondere unter der Herrschaft Mao Zedongs, stark zurückgegangen. Heute leben im Drepung-Kloster nur noch rund 600 buddhistische Mönche. Insbesondere während der chinesischen "Kulturrevolution" fielen den aufgehetzen Kommunisten unzählige Gläubige zum Opfer.
Das Ani-Sangkhung-Kloster ist ein kleineres Nonnenkloster in der Innenstadt von Lhasa. Es befindet sich unweit des Barkor-Pilgerweges. Es wird weiterhin von Nonnen bewohnt und kann besichtigt werden. Das kleine Teehaus im Kloster dient insbesondere der Verpflegung von Pilgern, die in Lhasa die heiligen Orte besuchen.
Das Kloster Ani-Sangkhung ist auch eine tourstische Sehenswürdigkeit, und in einem kleinen Souvenier-Laden werden allerlei touristische Kleinigkeiten und Andenken angeboten.
Das Sera-Kloster ist ein weiteres Mönchskloster in Lhasa. Es liegt einige Kilometer außerhalb von Lhasa in nordwestlicher Richtung. Ein altes buddhistisches Kloster das weiterhin von Mönchen bewohnt wird und besichtigt werden kann. Das Kloster wird auch von Gläubigen besucht die von den Mönchen mit dem Ruß von Yak-Butter-Lampen gesegnet werden. Im so genannten Debatierhof finden jeden Nachmittag aktive Debatten zwischen Mönchen statt.
Tibetische Tempel in Lhasa
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Der Ramoche-Tempel ist einer der ältesten heiligen Stätten in Lhasa. Er liegt nördlich des Jokhang-Klosters.
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Der Lukhang-Tempel liegt im Lukhangpark, nördlich des Potala-Palasts und am Fuße des Marpori-Bergs.
Andere Sehenswürdigkeiten in Lhasa
Das Tibet-Museum zeigt traitionelles Handwerk und den Alltag der Bevölkerung im Tibet. Es befindet sich in der Nähe des Sommerpalasts Norbulingka des Dalai Lama.
Einer der größeren Märkte in Lhasa ist der Barkhor-Markt der insbesondere touristische Souveniers und Bedarf für Pilger verkauft. Hier findet man allerlei traditionelle tibetische Mitbringsel wie Vajras und Klangschalen, Buddhafiguren und Gebetsmühlen, typische Kleidung und Stoffe, sowie Miniaturen der Sehenswürdigkeiten von Lhasa.