Die Ausläufer des Himalaya-Gebirges reichen von Myanmar und der chinesischen Provinz Yunnan im Osten bis nach Kirgistan und Afghanistan im Westen. Der Himalaya erstreckt sich über tausende Kilometer Länge und erreicht über acht Kilometer Höhe.
Eine Reise durch das Himalaya-Gebirge ist anspruchsvoll. In dem nur dünn besiedelten Gebiet gibt es nur relativ wenige befestigte Straßen und kaum Tunnels oder Brücken, um Berge und Täler zu überwinden. Eine Reise durch den Himalaya bedeutet, über Serpentinenstraßen unzählige Bergpässe zu überqueren.
Reisen im chinesichen Himalaya
Der überwiegende Teil des Himalaya-Gebirges liegt in China, in der Autonomen Region Tibet. Wie überall in China, investiert die Regierung der Volksrepublik auch im Tibet massiv in den Ausbau der Infrastruktur. Zahlreiche neue Fernstraßen werden überall im Tibet gebaut und historische Straßenverbindungen werden modernisiert und besser befestigt.
Der tibetische Himalaya ist heute außerdem bequem zugänglich über die erste Eisenbahnverbindung nach Lhasa, und per Flugzeug können zahlreiche Flughäfen im chinesischen Himalaya erreicht werden.
Individualreisen und Backpacking ist auch bei jungen Chinesen zunehmend populär, und die zunehmende Nachfrage nach günstigen und einfachen Übernachtungsmöglichkeiten hat auch im Tibet die Anzahl der Hostels und Gästehäuser explodieren lassen. So findet man heute in den meisten Orten im Tibet günstige Hotels.
Ein großer Nachteil des Tibet für eine Himalaya-Reise ist jedoch die chinesische Bürokratie. Als Ausländer benötigt man für eine Tibetreise nicht nur ein chinesisches Touristenvisum, sondern zusätzlich ein relativ teures und umständliches tibetisches Gruppenvisum und eine Reiseerlaubnis für den Tibet. Hinzu kommt, dass die Erteilung all dieser Papiere sehr von der aktuellen politischen Lage im Tibet abhängig ist, und die Einreise nach Tibet trotzdem verweigert werden kann.
Himalaya-Reisen in Nepal
Günstiger und einfacher ist da eine Reise durch den nepalesischen Himalaya, südlich des Tibet und mit sehr ähnlicher Kultur und Tradition. Nepalesische Städte wie Katmandu und Bhaktapur haben sich auf den Himalaya-Tourismus und auf individuell reisende Backpacker spezialisiert. Es gibt nur wenige Länder weltweit, in denen Backpacker so kostengünstig reisen können wie in Nepal.
Im Gegensatz zur Einreise-Bürokratie im Tibet, ist ein Besuch des Nepal für Europäer sehr unbürokratisch. Ein Visum für Nepal wird bei der Einreise am Flughafen in Katmandu oder bei Ankunft an einem der Grenzübergänge mit Indien und China für einen oder drei Monate erteilt, und können im Land bis zu 150 Tage verlängert werden.
Ein großer Anziehungspunkt in Nepal ist der höchste Berg der Welt, der Mount Everest. Das Mount Everest Base Camp in Nepal ist jedes Jahr das Ziel tausender Hobby-Bergsteiger und Bergwanderer aus aller Welt. Ein weiterer Aufstieg auf dem 8848 Meter hohen Mount Everest sollten jedoch nur gut trainierten und erfahrene Bergsteiger wagen.
Mit dem Bus durch den Himalaya
Die für Reisen im Himalya am häufigsten benutzten und günstigsten Transportmittel sind Busse. Es gibt regelmäßige Busverbindungen zwischen praktisch allen größeren Ortschaften im Himalaya, nur unterbrochen durch einige Staatsgrenzen.
Zwischen Myanmar und Indien soll zurzeit ein passieren der Landesgrenze für ausländische Reisende nicht möglich, aber im Zuge der geplanten Fernstraße von Indien über Myanmar nach China, soll auch hier der bestehende Grenzübergang bald wieder für Fernbusse passierbar sein.
Auch eine Busreise im westlichen Himalaya, von China nach Afghanistan ist zurzeit nicht möglich. Der afghanische Landkorridor, der südlich von Tadschikistan an den westlichen Rand Chinas, der chinesischen Provinz Xinjiang, grenzt, war die einzige Region in Afghanistan, die von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben ist. Auf chinesischer Seite bestehen jedoch Sicherheitsbedenken gegen einen direkten Grenzübergang mit Afghanistan.
Busse durch den Himalaya sind oft lange unterwegs und auf schlecht befestigten und kurvenreichen Straßen unterwegs. Reisezeiten von zehn Stunden und mehr sind Standard, und mehrtägige Reisen nicht ungewöhnlich. Die unebende Fahrbahn rüttelt den Bus stundenlang durch, während er durch die kurvenreiche Fahrstrecke schwankt. Jedoch wird die anstrengende Reise durch den Himalaya durch die einzigartige Landschaft und lokale Kultur belohnt.