Es gibt wenige größere Orte im Tibet, Städte und Dörfer im Tibet liegen weit auseinander und sind oft schwer zugänglich. Das Hochland von Tibet ist, wegen seiner extremen Lebensbedingungen, nur sehr dünn besiedelt. Auf einer Fläche von über 1,25 Millionen Quadratkilometern leben hier nur etwas mehr als 2,6 Millionen Menschen, also rund 2 Menschen pro Quadratkilometer.
Es gibt wenig mehr als 800 bewohnte Orte im Tibet, davon sind aber nur wenige größere Städte. Die größten Städte im Tibet sind die tibetische Hauptstadt Lhasa und, westlich von Lhasa gelegen, die Stadt Shigatse. Die Kreisstädte Gyantse und Qamdo sind ebenfalls größere Ortschaften im Tibet. Weitere kleinere Städte in der Provinz Tibet sind Shiquanhe, Nagchu, Bamda, Rutog, Nyingchi, Nedong, Coqên, Barkam, Sakya, Gartse, Pelbar, Lhatse, und Tingri.
Größere Städte im Tibet
Die Stadt Lhasa ist die wohl bekannteste Stadt im Tibet und die Hauptstadt der chinesischen Autonomen Region Tibet. Die Stadt Lhasa war bereits vor über 1.300 Jahren eine der wichtigsten Siedlungen im Tibet und Hauptstadt eines tibetischen Königreiches. Die "Stätte der Götter" ist auch ein wichtiges religiöses Zentrum im tibetischen Buddhismus und war für viele Jahrhunderte der Sitz des Dalai Lama und des Penchen Lama. Es überrascht daher wenig, dass es eine große Menge historischer und religiöser Sehenswürdigkeiten in Lhasa gibt, unter anderem den berühmten Potala-Palast, den Jokhang-Tempel und das Kloster Drepung.
Die zweitgrößte Stadt im Tibet, mit rund achtzigtausend Einwohnern, ist Shigatse (in Pinyin-ähnlicher Umschrift auch Xigatse geschrieben). Die Stadt liegt am Flussdreieck der Flüsse Nyangchu und Yarlong Tsangpo, der als Brahmaputra durch Indien weiterfließt. Shigatse ist weltbekannt als Ausgangspunkt für die Besteigung des Mount Everest, dem höchsten Berggipfel der Erde. Aber auch die historischen und religiösen Sehenswürdigkeiten in Shigatse sind einen Besuch wert, so befindet sich hier unter Anderem das Kloster Tashilhunpo in Shigatse, der traditionelle Sitz des Panchen Lama.
Weiter Ortschaften im Tibet
Die tibetische Stadt Chamdo (auch Qamdo geschrieben) liegt am Fuße der Hengduan-Bergkette auf einer Höhe von über 3200 Metern. Chamdo ist die modernste Stadt im Tibet und ein Zentrum für chinesische und ausländische Investitionen in der Region. Chamdo hat eine relativ moderne Innenstadt und bietet auch touristisch zahlreiche Sehenswürdigkeiten. So kann das buddhistische Chambaling-Kloster besichtigt werden und die Kanuo-Ruinen.
Die Kleinstadt Tsetang (oder Tsedang in Pinyin-ähnlicher Umschrift) liegt rund 170 Kilometer südöstlich von Lhasa. Tsetang liegt am Fluss Yarlung und war Sitz vieler regionaler tibetischer Herrscher und religiöser Orden. Erhalten sind unter Anderem der Yumbu-Lhakang-Palast, das buddhistische Samye-Kloster und der Tradruk-Tempel, die touristisch besichtigt werden können.
Rund 250 Kilemeter südwestlich von Lhasa liegt die Kreisstadt Gyantse (auch Gyangtse geschrieben) im gleichnamigen Landkreis. Der Ort liegt auf einer Hochebene auf fast viertausend Metern Höhe. Gyantse liegt am Friendship Highway, der Fernstraße die -- quer durch das Himalaya-Gebirge -- die Städte Lhasa und Katmandu in Nepal verbindet. Schon vor Jahrhunderten zogen hier Karavanen durch den Himalaya um Handelsgüter zwischen Nepal und dem Tibet zu transportieren. Neben der kulturell interessanten Lage an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, finden sich auch Sehenswürdigkeiten wie das Kloster Palkhor und die Kumbum-Stupa in Gyantse.