Die Höhenkrankheit kann jeden treffen, auch gut trainierte und bergerfahrene Menschen. Werden die Symptome ignoriert, kann die Höhenkrankheit tödlich verlaufen. Dabei ist es einfach, die Höhenkrankheit zu kurieren.
Gründe für die Höhenkrankheit
Bei einer Reise nach Lhasa oder in andere Orte im Tibet steigt man in Höhen von über 5000 Meter auf. In diesen extremen Höhenlagen ist der Luftdruck wesentlich niedriger als auf "normalen" Höhenlagen. Durch den geringeren Luftdruck ist auf die absolute Sauerstoffmenge niedriger, die der Körper mit jedem Atemzug aufnimmt.
Steigt man langsam in größere Höhen auf, also über einen Zeitraum von einem oder zwei Tagen, dann hat der menschliche Körper Gelegenheit, sich an die veränderten Umweltbedingungen anzupassen. Wird weniger Sauerstoff je Atemzug aufgenommen, beginnt der Körper, vermehrt rote Blutzellen zu produzieren. Dadurch kann das Blut mehr Sauerstoff transportieren und auf diese Weise den Mangel ausgleichen.
Bei einem zu schnellen Aufstieg ist es für den Körper jedoch nicht immer möglich, die Sauerstoff-Aufnahme des Blutes an die Umweltbedingungen anzupassen. Symptome der Höhenkrankheit sind die Folge und sollten auf keinen Fall ignoriert werden. Eine unbehandelte Höhenkrankheit kann sich schnell verschlimmern und oft gar zum Tod führen.
Symptome einer Höhenkrankheit erkennen
Bestimmte Beschwerden können Symptome einer leichten oder einer schweren Höhenkrankheit sein.
Eine beginnende oder leichte Höhenkrankheit löst unter Anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit und Desinteresse, sowie Leistungsabfall aus. Bemerkt man solche Symptome, sollte nicht weiter Aufgestiegen werden und dem Körper einige Zeit der Rast gegönnt werden.
Wenn auch nach einem Ruhetag die Beschwerden anhalten, dann kann es sich auch um eine schwere Höhenkrankheit handeln. Zusätzliche Symptome, die bei einer schweren Höhenkrankheit auch auftreten können, sind Schlaflosigkeit, Sehstörungen, Schwindelgefühl und Gleichgewichtsstörungen beim Gehen, sowie Atemnot oder Erbrechen.
Höhenkrankheit behandeln
Eine schnelle Behandlung der Höhenkrankheit ist sehr wichtig und nicht schwer. Entweder muss der Atemluft künstlich Sauerstoff zugesetzt werden, um den Verlust durch die geringeren Luftdruck auszugleichen. Das geschieht zum Beispiel in der Eisenbahn von China nach Lhasa, wo der Luft in den Zugabteilen auf bestimmten Streckenabschnitten zusätzlicher Sauerstoff hinzugefügt wird.
Hat man gerade keinen Sauerstoff zur Hand, dann sollte sofort ein Abstieg in geringere Höhen begonnen werden, wo der Luftdruck wieder ausreichend hoch ist. Das kann ärgerlich sein, wenn die Tibetreise minutiös durchgeplant ist, und durch einen notwendigen Abstiegt der Zeitplan durcheinander gerät. Allerdings sollte man besser auf die ein oder andere tibetische Sehenswürdigkeit verzichten, als auf sein Leben.
Bei einem direkten Flug nach Lhasa sollte man in den Stunden und Tagen nach der Ankunft auf die Symptome der Höhenkrankheit achten und ein lokales Krankenhaus aufsuchen, wenn sich entsprechende Symptome zeigen. In den Krankenhäusern von Lhasa und einige anderen größeren Orten kann die Höhenkrankheit behandelt werden.
Gegen Höhenkrankheit vorbeugen
Der Höhenkrankheit vorzubeugen ist einfach. Dem Körper sollte immer ausreichend Zeit gegeben werden, um sich an große Höhe anzupassen. Die beginnt bei Höhenlagen von mehr als 2500 Metern. Hier sollte wenigstens eine Nacht verbracht werden, am besten zwei.
Ist ein Aufstieg auf über 4000 Meter geplant, dann ist eine weitere Übernachtung auf einer Höhenlage über 3000 Metern empfehlenswert, um der Höhenkrankheit vorzubeugen.
Und natürlich, vor Reisen in große Höhen empfiehlt sich auch, eine individuelle Beratung durch einen höhenmedizinisch erfahrenen Arzt.